Drohnen mit Wärmebildkameras haben das Potenzial für eine praxisgerechte Lösung, um Rehkitze vor der Mahd zu finden. Die Drohnen nutzen dabei die abstrahlende Körpertemperatur der Rehkitze aus. Diese liegt bei ca. 25 Grad Celsius und schafft so gerade bei niedrigeren Temperaturen für ausrechend Kontrast am übertragenen Wärmebild der Drohne. Vor allem in der Früh können Jäger so mittels Drohnen Wärmebild rechtzeitig die Tiere aufspüren. Über ein Funkgerät kann dann die jeweilige Position an den Landwirt weitergegeben werden. Dieser kann dann die Kitze rechtzeitig aus dem Feld holen.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hatte im Forschungsvorhaben "Wildretter" die Praxistauglichkeit geeigneter Systeme zur Wildrettung für die Landwirtschaft untersuchen lassen. Im Dezember 2015 endete die Erprobungsphase, an der sich mehrere Forschungseinrichtungen, der Bayerische Jagdverband und Industriepartner beteiligten.
Das Ergebnis: Die Forscherinnen und Forscher haben ein System entwickelt, das aus der Luft die Tiere orten kann. Insbesondere durch eine fliegende Einheit ("Drohne"), die sowohl mit Infrarot- als auch mit einer Farbkamera ausgestattet ist, ist es in Kombination mit einer Such- und Erkennungssoftware möglich, die Tiere rechtzeitig zu finden. Auf diese Weise können sehr schnell und wirkungsvoll auch größere Flächen abgesucht und Wildtiere vor Mähunfällen bewahrt werden.