Meisen-Nistkästen zur biologischen Bekämpfung von Eichenprozessionsspinner (EPS)

Projekttitel: Meisen-Nistkästen zur biologischen Bekämpfung von Eichenprozessionsspinner (EPS)
Projektträger: Landkreis Vechta | öffentlicher Projektträger
LEADER-Förderung: 15.804 €

Seit einigen Jahren wird eine rasche Ausbreitung und Bestandszunahme des 
Eichenprozessionsspinners auch im Landkreis Vechta beobachtet. Während die 
Hauptverbreitungsgebiete der Art in Deutschland vormals vor allem im Osten und Süden 
lagen, breitet sie sich aktuell immer weiter in Richtung Nordwesten aus Als Hauptgrund für 
diese Entwicklung gilt der Klimawandel. Durch mildere Winter sinkt die Mortalität der 
überwinternden Eier, während trocken-warme Frühjahre / Sommer die Entwicklung der 
Raupen fördern. Diese Entwicklung stellt aus Sicht des Menschen eine Herausforderung dar, 
weil der EPS eine der wenigen einheimischen Tierarten ist, welche eine Gefahr für
die 
Gesundheit des Menschen darstellen. Die Raupen des EPS bilden ab dem dritten 
Larvenstadium kleine Brennhaare aus die bei Kontakt mit der Raupe abbrechen können. Die 
Brennhaare besitzen Widerhaken, mit denen sie sich in der Haut des Menschen verankern 
können. Geraten Menschen in Kontakt mit den Brennhaaren, sei es durch Berührung der 
Raupen oder über Verwirbelung der Haare durch die Luft, können mitunter starke allergische 
Reaktionen ausgelöst werden. Neben der Haut können auch die Schleimhäute in Nase und 
Rachen betroffen sein, wodurch es zu Atemwegserkrankungen kommen kann. Neben den 
gesundheitlichen Aspekten gilt der EPS auch als Forstschädling, der bei Massenvermehrung 
die Vitalität von Bäumen beeinträchtigen kann.  
Aufgrund der vom EPS ausgehenden Gesundheitsgefahren wird zunehmend versucht, die 
Art dort, wo Menschen gefährdet werden können, zu bekämpfen. Hierzu stehen 
verschiedene Verfahren, z.B. das Abflämmen oder Absaugen der Raupennester sowie 
Insektizide, zur Verfügung. Diese Verfahren haben jedoch verschiedene Nachteile, wie z.B. 
eine Gefährdung von Arbeitskräften sowie das Töten von Nichtzielorgansimen. 

Meisen können helfen, den Eichenprozessionsspinner zu bekämpfen, indem sie die Raupen 
und Larven des Schädlings als Nahrung für ihre eigenen Jungen verwenden. Dies kann 
einen Teil der Schädlingspopulation kontrollieren und somit seine negativen Auswirkungen 
auf Bäume und Menschen verringern.  

Da auf vielen Grundstücken der ansässigen Kindergärten und Schulen im Landkreis Vechta 
Eichen stehen, sollen dort Nistkästen für Meisen aufgehangen werden. Somit soll auf 
natürliche Weise -ohne den Einsatz von Bioziden- versucht werden die Population der EPS 
zu minimieren. Aus Sicht des Gesundheitsschutzes ist es gerade wichtig, Kinder vor den 
Gefahren des EPS zu schützen und ihr Bewusstsein auch für die Gefahren der Natur zu 
stärken. Aus diesem Grund sollen in der 1. Projektphase, auf den Grundstücken der 
ansässigen Kindergärten die die Nistkästen angebracht werden. Im Anschluss daran, sollen 
in der 2. Projektphase die Schulen des Landkreises Vechta mit Niskästen ausgestattet 
werden.