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Region will weiterhin „Leader“-Förderungen nutzen

Kommunen und Landkreis übergeben überarbeitetes Entwicklungskonzept für neue Förderperiode ab 2023

(v.l.n.r.): Prof. Dr. Karl-Martin Born (Universität Vechta und Mitglied im LAG Vorstand), Annette Meyenburg (ArL), Ulrike Hagemeier (Industriemuseum Lohne und Mitglied im LAG Vorstand), Holger Brörkens (Regionalmanager NLG), Dr. Wolfgang Krug (Bürgermeister Holdorf und Vorsitzender der LAG), Carsten Fischer (ArL), Patricia Bonney (ArL), Tobias Gerdesmeyer (Landrat Landkreis Vechta), Antonius Haverkamp (Leiter LEADER-Geschäftsstelle), Irene Lammers (Inhaberin eines Malerbetriebs und Mitglied im LAG Vorstand) sowie Kristian Kater (Bürgermeister Vechta und Mitglied im LAG Vorstand).Foto: LEADER Vechta

LEADER-Region Vechta übergibt Regionales Entwicklungskonzept

Endlich ist es soweit: Die Fortschreibung des Regionalen Entwicklungskonzeptes der LEADER-Region Vechta ist abgeschlossen. Am Donnerstag (28.04.2022) übergab der Vorstand der LEADER-Region Vechta das vollständig überarbeitete Regionale Entwicklungskonzept im Rathaus der Stadt Vechta an Vertreter des Amtes für Regionale Landesentwicklung (ArL).

LEADER ist ein europäischer Förderansatz für den ländlichen Raum. Seit 1991 werden damit modellhaft innovative Aktionen im ländlichen Raum gefördert. LEADER bedeutet „Liaison entre actions de développement de l'économie  rurale“ - ins  Deutsche  übersetzt  bedeutet  es „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“.

Ab dem 01. Januar 2023 startet die neue LEADER-Förderperiode. Die 10 Städte und Gemeinden des Landkreises sowie der Landkreis selbst haben sich entschlossen weiterhin dabei zu sein. Zuvor muss jedoch – so die Anforderungen des Landes Niedersachsen – ein Regionales Entwicklungskonzept vorliegen, das auf den aktuellen Stand gebracht wurde und klar benennt, wo zukünftig die Förderschwerpunkte gesetzt werden sollen. Und: Bevor es losgehen kann, muss die Region Vechta offiziell als LEADER-Region anerkannt werden.

Mit der Fortschreibung des Entwicklungskonzeptes wurde im Herbst 2021 die Niedersächsische Landgesellschaft (NLG) beauftragt. Im Rahmen mehrerer Veranstaltungen und Sitzungen wurden die zentralen Inhalte des neuen Konzeptes erarbeitet und abgestimmt. Ein wichtiger Baustein war die Online-Umfrage, an der sich über 500 Menschen beteiligt haben. „Dies zeigt das große Engagement der Bürger des Landkreises Vechta“, sagt Holger Brörkens von der NLG. Auch eine Online-Befragung wurde gestartet. Bürgerinnen und Bürger hatten die Möglichkeit, auf einer digitalen Landkreiskarte Hinweise einzutragen. Über diese Beteiligungsform wurden viele Anmerkungen und Projektideen formuliert. „Sicher sind nicht alle dieser Ideen im Rahmen von LEADER umsetzbar“ so Brörkens weiter, „sie bieten jedoch wertvolle Hinweise für notwendige Veränderungen in den jeweiligen Kommunen“.

Mit dem nun an das Amt für regionale Landesentwicklung übergebenen Konzept konnten bewährte Instrumente fortgeführt und verbessert werden. Die für EU-Gelder notwendige Ko-Finanzierung stellt insbesondere für private Antragsteller oft eine Hürde dar. Auch zukünftig wird die Ko-Finanzierung aus einem eigens dafür eingerichteten Fördertopf bestritten. „Die Kommunen des Landkreises – wie auch der Landkreis selbst werden auch zukünftig in diesen Fördertopf einzahlen“, erklärt  der Vorsitzende der Lokalen Aktionsgruppe Dr. Wolfgang Krug. „Zudem räumen wir dem Ehrenamt einen besonderen Stellenwert ein, denn zukünftig wird es für gemeinnützige, eingetragene Vereine einen besonders attraktiven Fördersatz geben.“ So können Vereine – abseits der formalen Vorgaben der LEADER-Förderung – auch unkompliziert Kleinstprojekte beantragen. Finanziert werden die Kleinstprojekte ebenfalls aus dem von den Kommunen finanzierten Fördertopf.

Mit der Übergabe des fortgeschriebenen Regionalen Entwicklungskonzeptes an das Amt für regionale Landesentwicklung ist ein wichtiger Schritt getan. „Wir hoffen, dass wir der Region Vechta im Herbst bereits eine positive Nachricht überbringen können“ resümiert Patricia Bonney, Dezernatsteilleiterin des Dezernates „Strukturförderung ländlicher Raum“ beim Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems  in Oldenburg, „dann können wir an die gute Zusammenarbeit mit der Region Vechta fortführen und weitere interessante Projekte in die Tat umsetzen.“

LEADER existiert im Landkreis Vechta bereits seit 2015. In diesem Jahr wurde die Region Vechta als eine von 41 LEADER-Regionen in Niedersachsen anerkannt und konnte seitdem selbst über insgesamt 2,4 Millionen Euro EU-Fördermittel verfügen. Mit Unterstützung eines Regionalmanagements und einer beim Landkreis Vechta angesiedelten LEADER-Geschäftsstelle konnten seitdem insgesamt 56 Projekte gefördert werden.

Grundlage für die Entscheidung, ob ein Projekt grundsätzlich gefördert werden kann, ist das so genannte Regionale Entwicklungskonzept. In diesem Entwicklungskonzept wird zunächst die Ausgangssituation in der LEADER-Region - hier der Landkreis Vechta mit seinen 10 Städten und Gemeinden – beleuchtet und daraufhin überlegt, welche Bereiche mit LEADER-Fördermitteln unterstützt werden sollen. Im regionalen Entwicklungskonzept sind darüber hinaus die Voraussetzungen festgelegt, wie hoch beispielsweise die Fördersummen sind und wie die Entscheidungen zustande kommen. Obwohl es eine Reihe an verwaltungsrechtliche Vorgaben gibt, können die jeweiligen LEADER-Regionen insbesondere die Förderschwerpunkte weitestgehend selbst festlegen.

Um an die Fördermittel zu kommen, müssen sich die Antragsteller ihre Projektidee beschreiben und dem Entscheidungsgremium, der so genannten Lokalen Aktionsgruppe – kurz LAG - vorstellen. Die LAG setzt sich zusammen aus Vertretern der Kommunen und so  genannten  Wirtschafts-und  Sozialpartnern,  die mindestens  50 Prozent  der  Stimmen  innehaben. Zu  letzteren  zählen  z.B.  Vertreter  aus  den  Bereichen Soziales, Umwelt und Wirtschaft.

Weitere Informationen stehen unter www.leader-vechta.de zur Verfügung.