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Live aus dem Kinderzimmer! LEADER-Region berät per Video-Konferenz über aktuelle Projekte am 13.05.2020 in virtueller LAG-Sitzung

Nach kurzen technischen Schwierigkeiten war es soweit: Insgesamt 35 Menschen aus dem Landkreis Vechta fanden sich im Video-Konferenzraum zur Sitzung der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) der LEADER-Region Vechta ein. Sie hatten sich aus ihren Büros, dem heimischen Wohnzimmer oder dem Kinderzimmer zugeschaltet.

35 Personen als Teilnehmer der LAG-Sitzung auf einem Bildschirm

Tobias Gerdesmeyer, Bürgermeister der Stadt Lohne, freute sich als Vorsitzender der LAG über die große Zahl der Teilnehmer. Neben den Vertretern der Kommunen des Landkreises Vechta konnte er auch zahlreiche so genannte Wirtschafts- und Sozialpartner begrüßen, die die Themenbereiche Bildung, Gesundheit, Jugend, Kultur, Soziales, Senioren, Tourismus, Natur, Landwirtschaft und Wirtschaft vertreten.

Regionalmanager Holger Brörkens und Antonius Haverkamp von der LEADER-Geschäftsstelle hatten das Treffen umfassend vorbereitet. Im Vorfeld galt es, die technischen Möglichkeiten zu erkunden. „Uns war es wichtig, dass alle LAG-Mitglieder die Möglichkeit haben, an der Sitzung teilzunehmen“ erklärt Holger Brörkens. Der Landkreis Vechta hatte bereits ein Video-Konferenz-System im Einsatz, mit dem sich die Bürgermeister untereinander austauschen können. „Das war eine gute Wahl“ pflichtet Antonius Haverkamp bei, „und wir waren überrascht, wie gut die Verbindung funktioniert hat“.

Zwei Projekte wurden dann im weiteren Verlauf der Sitzung vorgestellt und erfolgreich auf den Weg gebracht. Roman Fehler von der Stadt Damme stellte das Projekt „Wallboxen“ als ein Gemeinschaftsprojekt der 10 Kommunen des Landkreises und des Landkreises selbst vor. Insgesamt 100 Wallboxen sollen angeschafft und im ersten Schritt an Betriebe und Vereine weitergegeben werden. Auch kommunale Einrichtungen sollen in einem zweiten Schritt davon profitieren können. Ein Wettbewerb soll dafür sorgen, dass nur diejenigen eine so genannte Wallbox zum Laden von Elektroautos bekommen, die nachweislich bereits etwas für den Umweltschutz getan haben. Nachdem die LAG den Weg für die Durchführung des Projektes geebnet hat, müssen noch die Details geklärt und der formale LEADER-Antrag beim Amt für Regionale Landesentwicklung eingereicht werden.

Als zweites Projekt stellte Dr. Barbara Grabkowsky vom der Koordinierungsstelle „Transformationsforschung Agrar“ an der Universität Vechta das Projekt „Bachläufe (wieder)beleben – die Natur in der Region fördern“ vor. Aufbauend auf einer aus LEADER-Mitteln geförderten Untersuchung zur Renaturierung der Schlochter Bäke soll eine Auswahl der dort vorgeschlagenen Maßnahmen nun auf besondere Weise in die Tat umgesetzt werden. Möglichst viele Akteure und Interessenten aus der Region sollen partizipativ eingebunden werden, um gemeinsam Umsetzungsmöglichkeiten zu erarbeiten und eine Schärfung des Bewusstseins für das Schutzgut Wasser zu erreichen. Die Akteure und Anrainer sollen von Beginn an dabei sein, um deren Ansprüche und Zielvorstellungen unter neutraler Moderation und Begleitung zusammenführen zu können. Auch Schulklassen sollen in die Umsetzung der Maßnahmen eingebunden werden. Auch hier sind als nächstes Detailfragen zu klären und der formale LEADER-Antrag zu stellen.

Mit der Beratung der Projektanträge im Rahmen einer Video-Konferenz hat die LEADER-Region Neuland betreten. „Natürlich muss man sich erst an die ungewohnte Form des Miteinanders gewöhnen“ resümiert LAG-Vorsitzender Tobias Gerdesmeyer, „doch mit etwas Gesprächsdisziplin kann auch in Corona-Zeiten eine intensive Diskussion per Video-Konferenz geführt werden.“